Ich denke, wir können gerade alle etwas Farbe gebrauchen, und glücklicherweise beginnt nun die Gartenzeit, in der „live“ berichtet werden kann.
Nochmals fast 1.000 Blumenzwiebeln haben wir letzten Herbst im Garten verteilt, hauptsächlich kleinere Pflanzen, die nach und nach verwildern sollen.
Nun sind die ersten Ergebnisse zu besichtigen – die vier Bilder zeigen die euch bereits bekannten frühen, violetten Krokusse (nochmals, weil die zwei Farbtöne so hübsch miteinander klingen), Hyazinthe plus Traubenhyazinthen im Kübel (zugegeben: die sind fertig gekauft) und vor allem zwei Anemonen (Anemone blanda), deren Charme derzeit besonders willkommen ist.
Bei diesen frühlingsblühenden Charmeuren kann man einen kleinen Ausflug in die Benennung von Pflanzen machen: Während „Balkan-Windröschen“ auf die ursprüngliche Heimat verweist und „Strahlen-Windröschen“ die Form beschreibt, sagt „Reizendes Windröschen“ schlicht und einfach die Wahrheit! Mit dem Link kann man sehen, wo es in Deutschland in freier Natur erscheint.
Diesen Herbst muss noch die Sorte „Robinsoniana“ hinzukommen (in Verneigung vor dem im letzten Jahr vorgestellten Gärtner William Robinson) – die gehört allerdings nicht zu den Balkan-, sondern zu den Busch-Windröschen (Anemone nemorosa), die noch ein bisschen zarter wirken.
Ich habe zwar Karl Foersters „Blumenzwiebelbuch“ noch nicht zu einem erschwinglichen Preis auftreiben können, aber auch in seinem Booche*, pardon, Buche „Kleines Bilderlexikon der Gartenpflanzen“ (mit, so original, „1133 Bildern im Dienst neuartiger Orientierung, anschaulicher Übersicht und Verständigung“) fasst er die Geschichte des „Blumenzwiebelreichs“ in echtem Foerster-Ton zusammen: „Es ward zu einem ungeheuren Schönheitsbezirk, den keine Seele mehr ganz überblicken kann, so sehr es auch dazu lockt, bis in alle Winkel verfolgt zu werden“.
Liebe Grüße und haltet euch wacker,
euer j.
Link: https://floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=26302
*) Preisfrage ohne Preis: Wo kommt es vor? „In meinem Booche ‚Die Gerechtigkeit des…'“?